Säuglinge und Kinder


Osteopathie

" So wie der Ast gebogen ist, wächst der Baum"    Dr. W.G. Sutherland (Osteopath)

Säuglinge

Vor allem in den letzten Wochen der Schwangerschaft und während der Geburt ist das Baby einem erhöhten Druck ausgesetzt. Selbst bei einer "normalen" unkomplizierten Geburt wirken starke mechanische Kräfte auf den Körper des Kindes ein. Kann das Baby sich diesem Druck nicht adäquat anpassen bzw. ausweichen, so führt dies zu Schädeldeformationen/Asymmetrien und abnormen Spannungen im Rumpf-, Schulter-, Arm- oder Bein-Bereich. Dies kann dann unmittelbar nach der Geburt zu Auffälligkeiten wie übermäßig langes Schreien, Verdauungsstörungen, Schlafstörungen usw. führen. In manchen Fällen gelingt es dem Baby diese Spannungen selber aufzulösen, in vielen Fällen ist aber zusätzliche Hilfe von außen, wie z.B. eine osteopathische Behandlung, notwendig.


Manche Blockierungen machen sich nicht sofort bemerkbar, sondern zeigen sich erst im weiteren Entwicklungsverlauf. Genauso kann auch durch ein traumatisches Ereignis nach der Geburt eine Blockierung hervorgerufen werden. Es ist daher immer wichtig zu beobachten, ob sich das Kind in allen Bereichen physiologisch entwickelt. Besonderes Augenmerk ist dabei im ersten Lebensjahr (neben Verhaltensauffälligkeiten) auf Bewegungsabläufe wie das Drehen, Robben, Krabbeln, Sitzen, Aufstehen und Gehen zu richten. Blockaden führen zu Dysfunktionen und haben Einfluß auf das gesamte Nervensytem des Kindes, seine Entwicklung und Wohlbefinden. Sie sollten von daher frühzeitig beseitigt werden.

 

Die osteopathische Diagnose stützt sich auf eine ausführliche Anamnese durch die Befragung der Eltern und eine genaue Untersuchung des Kindes. Es wird nach Bewegungseinschränkungen in der Wirbelsäule, Becken und Schädel, sowie nach Spannungen im Gewebe gesucht. Die Behandlung besteht aus sanften Griffen, die Blockaden und Spannungen lösen, und die Harmonie wieder herstellen sollen. Oft sind wenige Behandlungen ausreichend um mögliche Einschränkungen zu beheben.


Kinder

Das Kindesalter ist wie keine andere Lebensphase von Bewegung und Wachstum geprägt. Der Organismus macht auf diesem Weg große körperliche und psychische Veränderungen durch. Das Kind erfährt dabei durch Ausprobieren des eigenen Könnens und der eigenen Kräfte seine Grenzen. Nicht selten geht aber dieses Ausprobieren mit Unfällen und Verletzungen einher. Schafft es der Körper dabei nicht das Trauma selbst aufzulösen, so manifestiert sich dieses im Körper, und kann nachfolgend zu Störungen der Entwicklung führen. Es ist daher wichtig nach einem Traumata ein Kind gut zu beobachten, um Veränderungen in seinem Verhalten oder seiner Motorik frühzeitig zu erkennen und es dann ggf. therapieren zu lassen, damit ihm die besten Voraussetzungen für eine ungehinderte Entfaltung gegeben werden.

Da traumatische Ereignisse oftmals auch ohne die Anwesenheit der Eltern oder einer anderen Person stattfinden, kann es Sinn machen sein Kind in regelmäßigen Abständen von einem Osteopathen untersuchen und behandeln zu lassen, um es so in seiner Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.

Sinnvoll ist eine osteopathische Behandlung auch bei der Durchführung einer kieferorthopädischen Behandlung, sei es durch eine festsitzende Zahnspange oder durch flexible Maßnahmen. Die osteopathische Behandlung kann dabei die Tragedauer der Zahnspange deutlich verkürzen und evtl. Nebenwirkungen der Zahnspange abmildern.

Indikationen bei Säuglingen

  • Präventiver Check-up nach der Geburt
  • Geburtstraumen/ nach langen schweren Geburten
  • Entbindung durch Kaiserschnitt
  • Schreikinder
  • Spuckkinder
  • Schiefhals
  • Schädeldeformitäten/ Schädelasymmetrie
  • Saug- und Schluckstörungen
  • Verdauungsprobleme/Blähungen/ Verstopfung
  • Schlafstörungen
  • Gelenkfehlstellungen
  • Hüftdysplasie
  • Verzögerte motorische Entwicklung (der physiologische Spielraum sollte berücksichtigt werden!)

Indikationen bei Kindern

  • Haltungsschwäche
  • Skoliosen
  • nach Unfällen (Sport-, Autounfall, etc.)
  • nach /bei stark emotionalen Ereignissen (Verlust o. Krankheit eines geliebten Menschen, etc.)
  • Zahn-Kieferfehlstellungen
  • Kopfschmerzen / Bauchschmerzen
  • Wachstumsschmerzen
  • Entwicklungsverzögerungen/ Probleme mit Sprache, Motorik, Koordination, Gleichgewicht
  • Verhaltensauffälligkeiten wie Hyperaktivität (ADS), Zurückgezogenheit, Bettnässen, Ängste
  • Schlafprobleme
  • Lern- und Konzentrationsprobleme
  • Infektanfälligkeit
  • Augenfunktionsstörungen (z.B. Schielen)
  • Atembeschwerden (Asthma, chron. Bronchitis)


Meine Kolumne

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